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Der Tag der Hochzeit als Fotograf


Die Meisten von euch waren ja mit Sicherheit schon einmal Gast auf einer Hochzeit und kennen den Typen, der wie ein Irrer mit seiner Kamera den ganzen Tag zwischen Braut und Bräutigam, Pfarrer und Altar oder Tanzfläche und Speisesaal herumspringt. 

 

Hi, der verrückte Typ, das bin ich der Fotograf. 

 

Hier möchte ich euch nun gern ein bisschen mehr über den Ablauf einer Hochzeit zusammen mit mir – vom Standesamt bis zur Mitternachtsglocke - erzählen.  

Natürlich kann man mich aber auch ganz individuell buchen, z.B. Trauung mit Shooting, nur die Feier, oder aber auch "getting Ready" bis zum Tortenanschnitt.

 

Zunächst ist die Vorbereitung bei Hochzeiten das A und O! Die Momente und der ganze Tag an sich gehen sehr schnell vorbei und man muss stets bereit sein, da jeder Augenblick zählt und jederzeit etwas Unerwartetes und Besonderes passieren kann. Ich habe stets zwei Kameras, genügend Akkus sowie meinen Laptop im Gepäck, um die Aufnahmen auch zwischendurch immer mal wieder zu sichern, da ich den Speicherkarten nicht immer hundertprozentig vertraue - nenn mich paranoid xD. 

 

Nun ein paar genauere Fakten zum Ablauf: Am vereinbarten Treffpunkt – der Hochzeitslocation - bin ich zusammen mit der Standesbeamtin oder dem Standesbeamten meistens der Erste vor Ort und kann dadurch noch schnell die Lichtverhältnisse und die Örtlichkeiten abchecken. Die ersten Gäste sind dann auch schon im Anmarsch und für mich geht die Arbeit los.

Kurzer lustiger Fakt: Es gibt IMMER einen Onkel, Freund, Cousin, entfernten Verwandten,… des Brautpaares der auch gerne fotografiert und dich den ganzen Tag über mit technischen Daten deiner Kamera belabert oder einfach immer neben, hinter oder im schlimmsten Fall vor dir fotografiert. Da muss man durch. ;-) 

Im Folgenden halte ich mich nun wirklich kurz, denn der Ablauf einer Hochzeit ist dir als erfahrener Hochzeitsgast bestimmt bestens bekannt.
Das Brautpaar kommt wie gewohnt im schicken Auto, Panzer, Unimog, Feuerwehrauto, mit einer Kutsche, einer Pistenraupe oder mit dem Flugzeug. Gut, das mit dem Flugzeug und im Panzer war erfunden, es gibt allerdings wirklich nichts, was es nicht gibt.

 

Jedenfalls könnt ihr euch darauf verlassen, dass ich den kompletten Ablauf - vom Einzug in das Standesamt, über die tatsächliche Trauung bis zum Auszug und den anschließenden Beglückwünschungen - so unaufdringlich wie möglich begleite und festhalte, damit möglichst authentische, natürliche und nicht aufgesetzte Fotos entstehen. Ich sehe mich selbst dabei gerne als den stillen Beobachter. Für mich persönlich gibt es nichts Schlimmeres als einen Fotografen, der alle fünf Minuten vorbei kommt und sagt: "Bitte lächeln".

 

Zwischen Standesamt und Kirche(findet eigentlich immer erst am Nachmittag statt) schnappe ich mir dann meistens das Brautpaar und die Trauzeugen und wir machen uns gemeinsam auf den Weg zur vorher ausgemachten Shootinglocation. Das Gute an den Trauzeugen ist zum Einen, dass man sie für lustige Posen motivieren kann und zum Anderen, dass sie gerne als kostenlose Assistenten agieren. Dem Trauzeugen drückt man am besten einen Reflektor in die Hand und die Trauzeugin kümmert sich um die Perfektionierung von Kleid, Haare und Make-up der Braut. So geht das Shooting an sich wirklich schnell über die Bühne (ca. 1-1,5h) und wir haben noch genügend Zeit und Energie für den restlichen Tag der Hochzeit. Die Bilder vom Shooting werden übrigens noch einen Tick aufwendiger sortiert und bearbeitet. Im Schnitt kommen dabei um die 60 Bilder mit verschiedensten Posen, Details und Funnypics zusammen.

 

Zurück vom Shooting geht es entweder erst mal kurz nach Hause, in ein Restaurant oder direkt in die Kirche. Den Ablauf kann man wirklich nicht komplett verallgemeinern, da ja bekanntlich die Wünsche jedes Brautpaars für die eigene Hochzeit einzigartig und individuell sind.

 

Ich spule vor bis zur kirchlichen Trauung. Wieder bin ich zusammen mit dem Pfarrer bzw. Diakon, sowie dem Chor bzw. der Band, der Erste vor Ort, um die Gegebenheiten der Location vorab zu checken und mich zu informieren, was dem Pfarrer/Diakon alles Recht ist und was weniger. Dennoch mache ich grundsätzlich in erster Linie alles so, wie es das Brautpaar will ;-). Ab jetzt heißt es für mich Tastentöne, Blitz und Handy aus und volle Konzentration an. Ich warte gespannt gemeinsam mit dem Bräutigam auf seine Braut und es zählt jeder Moment. Davor habe ich schon die Details fotografiert wie z.B. die Blumen und den Altar. Die Einstellungen meiner Kamera kann ich blind bedienen, sodass ich nichts verpasse und jeder Augenblick festgehalten werden kann. Wenn die Braut mit ihrem Vater oder einer nahestehenden Person hereinkommt, heißt es für mich nur noch schauen was die Braut macht. Für den Rest der Kirche stehe ich meist unbemerkt auf der Seite und fotografiere mit Hilfe meines Teleobjektives die Gäste und das Brautpaar, natürlich ohne dabei die Trauung zu stören. Allerdings gibt es zwei Ausnahmen bei denen ich mit nach vorne zum Altar komme:

  1. Beim "Ja-Wort" mit Ring anstecken und 
  2. beim Unterschreiben der Heiratsurkunde und dem Anzünden der Kerzen durch die Trauzeugen. 

 

Der Auszug der Kirche ist auch immer spannend und mich beeindruckt immer wieder, welch tolle und kreative Sachen den Freunden und Angehörigen einfallen. Ich habe schon Vieles gesehen – Bögen aus Feuerwehrschläuchen, wo das Brautpaar durchmarschieren musste im Stubaital, einen Tunnel aus Skiern zum durchkriechen und sogar eine menschliche Brücke von Freunden, die am Boden lagen und die frisch vermählten drüber steigen mussten.

 

Die ganzen Hochzeitsgäste vor der Kirche trommel ich dann auch schon mal zusammen, um sie für ein Gruppenbild vor der Kirche zu positionieren. Das klappt immer sehr gut, da viele nur warten bis das Brautpaar sich auf den Weg zur Feierlokalität begibt. Im Lokal bzw. dem Gastgarten angekommen nun schnell die aufwendig dekorierten Tische noch ohne Gäste und Weinflecken, sowie die Hochzeitstorte und das gesamte Drumherum fotografieren. 

 

Dann kommt auch schon der Einzug des Brautpaars, den ich natürlich genauso festhalte, wie die zahlreichen Gratulationen und das Beschenken der Frischvermählten.  
Den Rest der Feier seht ihr mich nun nur noch als unauffälligen Zaungast mit der Kamera herumschleichen. Die Leute die ein gemeinsames Foto mit Freunden, Familie oder dem kurz zuvor kennen gelernten Typen an der Bar möchten, melden sich sowieso bei mir.

Naja so ganz stimmt das mit dem Zaungast doch nicht.

 

Es gibt fünf Dinge bei denen ich noch vollen Einsatz zeige:

 

1. Beim Gruppenbild vor dem Abendessen, welches ich entweder mit einer Drohne mache oder bei Gelegenheit vom Dach bzw. einem höher gelegenen Balkon aus fotografiere. 

2. Während des Hochzeitstanzes - zahlreiche Bräutigame tanzen nämlich am Hochzeitstag zum ersten Mal in ihrem Leben und dieser ehrwürdige Moment muss natürlich für die Ewigkeit festgehalten werden. 

3. Beim Tortenanschnitt und, falls vorhanden, der Eröffnung der "Candybar".

4. Auf der Tanzfläche (Hier kann es auch schon mal passieren, dass  der Ex-Animateur aus mir rauskommt und ich mit euch zusammen die Tanzfläche rocke). 

5. Bei diversen Vorführungen von Freunden, Bekannten, Verwandten oder eben vom Typen an der Bar.

 

Nun gut, ich hoffe du hast jetzt eine grobe Vorstellung von meiner Arbeit als Fotograf auf einer und vielleicht auch auf deiner Hochzeit und wenn du das noch liest bin ich dir sehr dankbar dafür, dass du deine Zeit meinem Blog und meinen schriftstellerischen Ergüssen geopfert hast. Natürlich gibt es über so einen Tag noch viel mehr zu berichten, allerdings muss ja nicht immer alles bereits im Voraus verraten werden. Oder?!

 

Übrigens kommst du hier zu meiner Hochzeitsgalerie.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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